Was sich hier nach Gottes Rat
Alter Zeit erignet hat
Und nicht heimlich bleiben sollte
Dieses Buch erzählen wollte.
Freilich fragt die Welt nicht eben,
Ob es alte Zeit gegeben.
Mancher mag das gar nicht lesen,
Daß die Alten dagewesen.
Ob mit dem, ob mit anderm Namen
An das Licht der Welt sie kamen-
Ob sie Grund in ihrem Leben
Zu nicht frommem Tun gegeben -
Oder ob sie unserem Gott
Treu gelobt und nach dem Tod
Sie der Glaube hat gerettet
Und in Gottes Schoß gebettet -
Das geht manchen wohl nichts an.
Alte Zeit ist angetan,
Neue Zeit in eigener Kraft
Übt gute Ritterschaft.
Doch, dass Eins der jungen Welt
An der alten wohlgefällt,
Wenn's auch kommt aus ältsten Tagen,
Brauch ich Euch wohl nicht zu sagen.
Hab und Gut aus ält'ster Zeit
Nimmt die junge Welt noch heut,
Junge Welt will's von den Alten
Aber ohne Dank erhalten.
Doch dieses Buch will andre Seelen,
Denn es möchte Euch erzählen,
Wer und wie die Alten waren
Haus bei Haus vor grauen Jahren,
Lehren, was Ihr habt und seid,
Alles sei aus alter Zeit,
Bitten, daß Ihr bessern Dank
Gebt den Alten lebenslang.
Wie das Dorf erst noch am Fluß
Wendisch die "Waldbirke" hieß,
Wie es erst nach Gottes Art
Anfangs klein, dann größer ward.
Von der Herde, von den Hirten
Wie sie nicht im Glauben irrten,
Wie sie gleich nach Luthers Taten
Aus des Papstes Satzung traten.
Auch der Flausen Ritterwesen
Ist in diesem Buch zu lesen -
Wie und wo ihr Schloß gestanden,
Daß ihr Grabstein noch vorhanden.
Das und anderes nicht minder
Sollt Ihr nun als Kindeskinder
Herzlich glauben als gekommen
Von dem Herrn zu Eurem Frommen,
Daß in aller Glaubenstreue
Euer Wandel sich erneure
Und zum alten Gott der Liebe
Täglich neuer Dank Euch triebe.
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Ölgemälde des Pfarrers Leopold Knopff (zugesandt von Hubertus Knopff)



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